Craniale Osteopathie
Craniale Osteopathie ist die sanfteste manuelle Behandlungsform innerhalb der Osteopathie. Sie stellt eine tiefgreifende Körperarbeit dar, die systemisch auf den gesamten Organismus wirkt.
Über Craniale Osteopathie
Im Zentrum der Behandlung steht die Wahrnehmung körpereigener Rhythmen, die durch feinfühliges Ertasten erfasst werden können. Dazu zählen unter anderem der Herzrhythmus, der Atemrhythmus sowie der Rhythmus des Liquors (Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit). Dieser Liquor-Rhythmus zeigt sich als feine Pulswelle im Gewebe und in den Körperflüssigkeiten und wird als CranioSacraler Rhythmus bezeichnet.
Der Begriff „Cranio“ bezieht sich auf den Kopfbereich (Schädel), „Sacral“ auf das Kreuzbein. Zwischen Schädel und Kreuzbein befindet sich der größte Teil des Liquors, der über die Spinalnerven – paarig aus der Wirbelsäule austretende Nerven – in das umliegende Gewebe gelangt. Auf diese Weise wird der CranioSacrale Rhythmus als feine Pulsation im Gewebe spürbar.
Veränderung des cranialen Rythmus(es) wie ist es richtig?
Der CranioSacrale Rhythmus kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst oder eingeschränkt werden. Dazu gehören insbesondere Verletzungen, Verhärtungen oder Verklebungen, entzündliche Prozesse, Unfälle, operative Eingriffe und Narbengewebe. Solche Einflüsse können die Motilität (Eigenbewegung von Geweben und Organen) und Mobilität (aktive und passive Beweglichkeit) einschränken. Dies betrifft sowohl einzelne Gewebe und Strukturen als auch den Körper in seiner Gesamtheit.
Meine Arbeitsweise
Jede Behandlung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, in der ich gezielte Fragen stelle um Ihre Beschwerden, deren mögliche Ursachen und Zusammenhänge möglichst genau zu erfassen. Dieser Schritt bildet die Grundlage für die weitere Behandlung.
Behandlungsverlauf
1. Anamnese: Jede Behandlung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese.
2. Wahrnehmung durch Berührung: Auf der Behandlungsliege erfolgt die Arbeit über sehr leichte Körperberührungen. Dabei kann ich Veränderungen der Bewegungen im Gewebe ertasten oder Strukturen wahrnehmen, die sich fester oder verspannter anfühlen.
Die Art der Wahrnehmung ist vielfältig: Beschwerden, Symptome oder Krankheitsprozesse können sich auf unterschiedliche Weise zeigen.
3. Kontakt zu Strukturen des Körpers: Über diese feinen Berührungen – auch „Lauschen“ genannt – trete ich in Verbindung mit:
- Organen,
- dem Nervensystem,
- Fasziengewebe,
- Blut,
- und anderen Strukturen des Körpers.
4. Behandlung: Durch behutsame Haltegriffe und kleinste Impulse werden Beweglichkeit gefördert und die Autoregulation (Selbstregulation des Körpers) angeregt. So können Beschwerden sanft behandelt werden – mit Wirkung auf allen Ebenen.
Anwendungsgebiete der Cranialen Osteopathie
Die Craniale Osteopathie kann bei einer Vielzahl von Beschwerden begleitend eingesetzt werden, zum Beispiel bei Schmerzen unterschiedlichster Art
- darunter Migräne, Kopfschmerzen, Rücken-, Knie-, Schulter- oder Muskelschmerzen
- zudem nach Stürzen, Unfällen oder Operationen
- bei emotionalen und körperlichen Traumata
- sowie in Stresssituationen oder Erschöpfungszuständen (unterstützend wirken)